Das Projekt:

aussenIn den Weihnachtsferien 2015 äußerte meine Tochter den Wunsch, ein Vogelhäuschen aufzustellen. Da ein Vater seiner Tochter kaum einen Wunsch abschlagen kann, machte ich mir so meine Gedanken, zumal wir keinen Garten zur Verfügung haben.

Im Januar kam dann zu dem Wunsch noch die Idee hinzu, die Vögel mit einer Kamera zu beobachten. Aha, schon interessanter … für alle Beteiligten … mehr Gedanken gemacht, mehr Pläne, die im Kopf deutlich Gestalt annahmen.

Im Februar wurde dann das Häuschen gefertigt – aus diversen gesammelten Anregungen von ähnlichen Projekten im Internet sozusagen „zusammenoptimiert“. Hinzu kamen umfangreiche “ best of“ Tests mit der Technik (deswegen auch das Foto mit dem Test-Playmobil-Männchen).WC

Ich entschied mich, von der Aufstellung des Kastens bis zum unbekannten Zeitpunkt des Einzugs eines Vogelpärchens eine Langzeitüberwachung per stromsparender Raspberry Pi Bastelcomputer umzusetzen (3,5 Watt). Für diese Zwecke ausreichend, aber auf Dauer wenig performant – und leidlich zuverlässig.

Die sofortige Umstellung auf eine leistungsstarke Intel-basierte Lösung für hochauflösendere und vor allem schnellere Videos erfolgte dann unmittelbar beim Beginn des Nestbaus (nicht ohne genau dies vorher ausgiebig geübt und vorbereitet zu haben 😉

Für die Dauer von Nestbau, Brut, Aufzucht und Ausflug wird die Lösung verwendet, die USB-Webcams am leistungsstärkeren PC anzuschliessen.

Die Technik im Hintergrund:WC2

  • Aussenkamera: Logitech CMOS HD USB an Raspberry-Pi B+ (während Langzeit-Periode)
  • Innenkamera: Logitech CMOS HD USB an Raspberry-Pi 2 (während Langzeit-Periode)
  • Beide USB-Kameras an Intel i3-PC (35W max.) für die „bewirtschaftete“ Zeit.

alles zusammen  per WLAN-Brücke ins Internet

Die Innenkamera

DSC_4488wird in einem separaten Abteil im Vogelhaus betrieben. Als Trennwand dient die Vorderseite eine maßgeschneiderte Glasscheibe. Um Reflexionen in der Scheibe zu vermeiden, ist das Kamera-Abteil in matt-schwarz gestrichen.

Für die erste Brut klebten wir das „Oberlicht“ wieder ab,  nachdem es die Meisen vor dem Einzug sehr skeptisch beäugt haben. Bei der Reinigung des ersten Nests wurde das Licht jedoch wieder aktiviert, denn allein nur das Einflugloch als einzige Lichtquelle im Häuschen zeigte mehrere Nachteile. Das „Oberlicht ist eine kreisrunde Öffnung, die außen durch diffuse Folie und innen durch Maschendraht verschlossen ist.

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Die Außenkamera

Als wasserdichtes Gehäuse dient eine durchsichtige, klare Plastikschachtel eines bekannten Herstellers goldrunder Pralinen, in welche Kabeldurchführungen gefeilt wurden. Der Deckel wurde rundum mit normalem durchsichtigen Klebefilm versiegelt und hält so zuverlässig Regengüsse ab. Auf der wind- und spritzwasserabgewandten Rückseite befinden sich ein paar Löcher zur Belüftung, damit das Gehäuse nicht von innen anläuft. Leider ist die Kamera genau nach Süden ausgerichtet, was zu bestimmten Tageszeiten für Blendeffekte sorgt. Aus mehreren Gründen ist jedoch eine andere Ausrichtung des Häuschens oder der Außenkamera nicht möglich, dazu müsste es spiegelbildlich neu gebaut werden.

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Kamera und Vogelhaus sind rückseitig mit Schnüren sturmgesichert, um ein Heruterrutschen vom Fensterbrett zu verhindern.

 

Das Nest-Abteil

DSC_4483ist innen sägerauh belassen, bis auf einen schmalen, pinselbreiten Streifen Schutzfarbe unten an den Seitenwänden sowie am Boden. Dadurch können keine Flüssigkeiten ins Holz eindringen. Der Boden hat noch einige gebohrte Ablauflöcher. An der Einflugloch-Seite wurde noch ein kleines Stück Drahtgitter angebracht, um den Vögeln etwas Halt beim Verlassen des Nests zu bieten.

Wie sich beim allerersten Ausflug zeigte, war dies eine wertvolle Hilfe für die Kleinen.

 

Das Holz ist außen und innen – wie der bewohnte Teil auch – durch wasserabweisende Behandlung geschützt (die Farbe ist spielzeugecht). Der klappbare Deckel hat zusätzlich eine Einfassung aus Resten selbstklebender Fensterfolie (Milchglas).